Sie bildet keinen geschlossenen Gürtel um den Nanga Parbat, sondern eine verhältnismäßig breite,
durch Lawinengassen und Schuttströme unterbrochene Nadelwaldzone mit Humus reichen, tiefgründigen
Böden (Podsol). In dieser Stufe liegen auch die künstlich angelegten Almweiden, wie zu Beispiel
die "Märchenwiese". Dies sind aber nur sehr kümmerliche Kurzgras- wiesen mit Rispengräsern
(Poa-Arten) und Unmengen von Edelweiß (Leontopodium), einer Gattung, die in Zentralasien ca. 30
umfasst, bei uns in Europa jedoch nur mit zwei Arten vertreten ist. Der Wald wird von drei
Nadelbaumarten gebildet, der Rottanne (Picea excelsa), der Himalayafichte (Picea morinda), einem
30 bis 40 m hohen Baum mit 3 bis 5 cm langen Nadeln und einer Zapfenlänge von 10 bis 20 cm, sowie
einer Wacholderart (Juniperus semiglobosa). Es fehlt im Nanga-Parbat-Gebiet jedoch der sonst so
charakteristische Baum des Westhimalaya, die Himalayazeder (Cedrus deodara). Häufigste Waldgräser
sind Trespe (Bromus inermis) der Rotschwingel (Festuca rubra) und einige Rispengräser (Poa-Arten).
Als Begleitflora kommen Erdbeere (Fragaria vesca), Gelbstern (Gagea-Arten), verschiedene
Wintergrün-Arten (Pirola rotunda und secunda) und der Klebrige Salbei (Salvia glutinosa) vor.
Auf felsigen und schattigen Hängen finden wir häufig Wickelwurz (Bergenia ligulata), ein
Steinbrechgewächs mit ledrigen, überwinternden Blättern; an Bachläufen wächst die Silberpappel
(Populus alba). Im übrigen ist der Unterwuchs ziemlich artenarm.
Birkenwald
Er ist gekennzeichnet durch die Himalayabirke (Betula utilis) und nur als relativ schmale Zone
ausgebildet. Als Begleitarten treffen wir auf die Eberesche (Sorbus aucuparia) und die Weide
(Salix wallichiana). Daneben finden wir den Storchschnabel (Geranium pratense) und das Veilchen
(Viola biflora), welche die Feuchtigkeit des Birken- waldes bevorzugen, sowie wild wachsenden
Rhabarber (Rheum webbianum) in Blockfeldern.