Das Klima ist hier noch recht trocken. Die Vegetationsentfaltung beginnt ebenfalls im späten
Frühjahr (Mai und Juni). Im Juli ist fast alles wieder verblüht. Obwohl es auf dieser Stufe
eine winterliche Schneedecke gibt, bildet sich keine Humusdecke aus. Dazu ist die sommerliche
Feuchtigkeit zu gering und die Hangneigung im allgemeinen zu steil. Humusbildung finden wir erst
in unmittelbarer Nähe der feuchten Nadelwälder und der subalpinen Heiden.
In den trockenen Nadelwäldern wächst die Trockenkiefer (Pinus gerardiana), ein typischer Baum der
mäßig trockenen Steppenstufe, von knorrigem Wuchs und mit kurzen, zirbenähnlichen Zapfen (essbare,
öl haltige Samen). Sie ist ein endemischer Baum der trockenen Binnentäler des Westhimalaya. In der
dünnen Nadelstreudecke finden wir reiches Insektenleben (Ameisen, Erdwespen).
Die drei Leitsträucher der Strauchsteppe sind:
Wermut (Artemisia maritima), Hornmelde (Eurotia ceratoides) und Sommerzypresse (Kochia). Die
Bodenbedeckung durch die Sträucher beträgt ungefähr 50 bis 70%. Zwischen diesem lockeren,
gleichmäßigen Bestand von mehr oder weniger grauen Sträuchern finden wir auch dunkelgrüne Sträucher
von Wacholder (Juniperus semiglobosa) und eine rosa blühende Heckenrose (Rosa webbiana); außerdem
den Johannisbeerstrauch (Ribes orientale), den Blasen- strauch (Colutea arborescens), die
Gelbholzesche (Fraxinus xanthoyxyloides), die Berberitze (Berberis) und die Heckenkirsche
(Lonicera). Viele einjährige Gräser und Kräuter, die für die weidenden Tiere die Hauptnahrung
darstellen, finden sich in dieser Steppe, wie zum Beispiel Trespenarten (Bromus tectorum) oder
das Lieschgras (Phleum arenarium).