Pakistan sucht das große kulturelle Erbe seiner islamischen Zeit zu erhalten. Darüber hinaus sind
deutliche Bestrebungen zu verzeichnen, einen fundamentalistischen islamischen Staat zu schaffen.
Letzteres ist jedoch mit der angestrebten wirtschaftlichen Entwicklung des Landes, vor allem mit
seiner Industrialisierung, nicht einfach in Einklang zu bringen.
So stehen sich im heutigen Pakistan fundamentalistische und islamisch-liberale Strömungen gegenüber.
Kurzfristig gesehen scheinen die Fundamentalisten Erfolg zu haben. So wurde im Mai 1991 der Koran
zum Bestandteil der Verfassung Pakistans erklärt und diese entsprechend geändert. Damit ist die
Sharia, das im Koran teilweise kodifizierte islamische Recht, Verfassungsbestandteil.
Dennoch: Der Fundamentalismus findet in Pakistan keine volle Zustimmung, weil er die weitere
Entwicklung des Landes gefährdet oder zumindest behindert.