"In einer Wüste ist es heiß, nicht wahr?"
In allen Wüsten regnet es normalerweise nur selten, die Verdunstung ist sehr hoch (7 bis 50 Mal
höher als die Niederschläge) und die Temperaturunterschiede sind extrem von tagsüber sehr heiß
und eiskalt in der Nacht (Smith, 1980).
Eine herkömmliche Betrachtung der Wüsten. Doch auch die Antarktis ist eine Wüste. Eine
Polarwüste. Auf dem Kontinent fällt weniger als ein Meter Niederschlag pro Jahr. Wie Sie sich
vorstellen können, hauptsächlich als Schnee!!
Wie viel Schnee? Versuche die Niederschlagswerte in Gegenden wie der Antarktis genau
festzustellen können entmutigend sein. Freistehende Meßgeräte, die in anderen Gebieten hervorragende
Meßergebnisse liefern, funktionieren in der Antarktis nur bedingt. Der Wind bläst den Schnee in die
Meßgeräte und wieder hinaus, die Ablesungen sind folglich nur ungenau. Übler Wind kann sogar bei
starken Schneefälle ein Meßgerät vollständig entleeren, und an einem schneefreien Tag beachtliche
Mengen Schnee hineinblasen.
Woher kommt der Schnee? Niederschläge werden von Tiefdrucksystemen her geführt. Diese
Zyklonen bringen warme und feuchte Luft von tieferen Breiten. Außer in tief liegenden Regionen
dringen sie nicht weit in das Innere des Kontinents vor. Folglich fällt der meiste Schnee innerhalb
von 200 - 300 km nach der Küste. Der durchschnittliche Niederschlagswert beträgt an der Küste
60 - 150 cm Schnee (entsprechend 20 - 50 cm Wassersäule). Die antarktische Halbinsel hat die größten Niederschläge des Kontinents, 90 cm Wassersäule.
Jährliche Niederschläge in cm (Wassersäule). Ebenfalls
ausgeführt sind die winterlichen Sturmrichtungen. Beachten Sie die Übereinstimmung, wo die
Stürme auf den Kontinent vordringen und den Niederschlägen (Sturmrichtungen nach Lamb 1964,
Niederschläge nach Bromwich, 1988).
Die Niederschläge nehmen zum Landesinneren hin wegen der größeren Höhe und, wie bereits erwähnt,
mit der Entfernung zum Meer ab. Der meiste Schnee fällt im Winter, wenn die Westwinde am stärksten
sind und Tiefdrucksysteme tiefer und öfter ins Landesinnere vordringen können.
Wenn warme und feuchte Luft zum Polarplateau vordringen kann, kühlt die Luft ab. Gelegentlich
kann sie mit Eiskristallen übersättigt sein. Eiskristalle stellen 90 % aller Niederschläge auf dem
Plateau dar. Der jährliche Schneefall am Südpol beträgt weniger als 2,5 cm (Wassersäule).