Der Antarktische Kontinent, wie wir ihn heute sehen, hat etwa 6.750 km Durchmesser und umfasst eine
Fläche von nahezu 14.000.000 km2, das ist halb so groß wie Afrika und bedeutend größer als
Australien. Jeden Winter vergrößert er sich dadurch, dass die umgebenden Meere im Umkreis von 500
bis 1500 km fest frieren; es sind gewaltige Räume, aus denen immer noch nichts bekannt ist. Etwa
90% des Eisvolumens der Erde liegen hier, während das Eis der Arktis, vor allem das Inlandeis
Grönlands, etwa 9% dazu beiträgt, und alle Gletscher der großen Hochgebirge unserer Erde gar nur
ein Prozent der Eismassen repräsentieren, die heute immer noch ein Zehntel des festen Landes bedeckt
halten.
Die Eiszeit ist also noch nicht beendet und wir können ihr lebensfeindliches Regime in der
Antarktis studieren. 98% des Kontinents sind mit einem durchschnittlich 3000 m dicken Eispanzer
bedeckt. Einer der Hauptunterschiede der Antarktis zu den arktischen Nordpolregionen ist somit,
dass im Gegensatz zu den relativ flachen Erhebungen der Arktis in der Antarktis die größte
durchschnittliche Höhe aller Kontinente zu finden ist.
Wir werden lernen, die jüngste geologische Vergangenheit unserer Erde zu deuten und das
Zusammenwirken der geophysikalischen Prozesse besser zu verstehen, die unser heutiges Erdbild
bestimmen. Die Bedeutung der Antarktis liegt nicht in den hier vermuteten Bodenschätzen oder in
einem hypothetischen strategischen Wert, sondern in den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen,
die hier erarbeitet werden können.
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