1921
Major H.T, Morshead und Dr. A.F.R. Wollaston, der Dolmetscher Gyaldzan Kazi und der Beobachter Gujjar Singh, alle Mitglieder der British Mount Everest Reconnaissance Expedition, reisten im Juli von Tingri Richtung Südwesten, um das Dorf Nyenyam zu besuchen. Beim Abstieg vom Tang La (5480 m) erblickten sie die zwei Gipfel des Gosainthan 45 km westlich. Sie sahen den Berg kein weiteres Mal. In Nyenyam fand Wollaston eine neue tiefblaue Primel (P. Wollastonii).
1945
Peter Aufschnaider und Heinrich Harrer, 1939 nach Kriegsausbruch bei der Rückkehr von der österreichischen Nanga Parbat Erkundung in Indien verhaftet, flüchteten aus dem Dehra Dun Camp im April 1944 nach Norden in Richtung Tibet. Sie verbrachten 10 Monate in Kyerong und planten dort ihren Fluchtweg nach Lhasa. Im November 1945 (ironischerweise lange nach Kriegsende) verließen sie Kyerong und kamen zum See Pelgu; von hier aus sahen sie im Süden die Pungrong-Kette mit Gosainthan und Lapchi Kang im Hintergrund. Sie machten Skizzen von diesem Panorama.
1949
Eine britische Expedition mit vier Mitgliedern, unter ihnen der Botaniker O. Polunin und Sherpa Tenzing Norgay und der Bergführer H.W. Tilman erhielten die Genehmigung das Gebiet des Langtang Himal zu bereisen und dort auch Berge zu besteigen. Direkt nach Norden angrenzend, in Tibet, war ein Gebiet, das auf der ¼-inch Karte als "nicht erforscht" verzeichnet war. In diesem Gebiet steht der Gosainthan oder Shisha Pangma. Von Kathmandu aus reiste die Gruppe Anfang Juni dem Trisuli-Tal folgend zum Dorf Langtang und von dort zum Langtang Gletscher. Von einem hohen Kamm auf der Spitze des Lirung Gletschers hatte Tilman das einzige Mal Blick zum Gosainthan: der Westflanke, etwa 20 km entfernt.
1950
Im Laufe seiner geologischen Forschungs- reisen im nepalischen Himalaya überflog Dr. Toni Hagen das Langtang- Gebiet und machte die erste Aufnahme des Shisha Pangma von Südwesten aus.
1951
Im Oktober reiste Peter Aufschnaiter (Österr.) bis etwa 10 km zur östlichen Seite des Shisha Pangma und konnte ihn von einem Standort über dem Kong Tso See fotografieren
1952
Hagen, noch immer mit seinen geologischen Beobachtungen beschäftigt, reiste im Herbst von Kathmandu aus ins Langtang Tal. Vom Dorf Langshisa aus bestieg er den Tunga Phu Gletscher und erreichte einen Pass von 5760 m, der heute seinen Namen trägt; er befand sich auf dem Grenzgrat. Da er zu nahe am Berg war um ihn zu fotografieren, ging er zu einem Felsvorsprung auf der gegenüber liegenden Seite des Langtang Gletschers, wo er eine ausgezeichnete Aufnahme machten konnte.
1962
Eine gemischte Gruppe (Br.), geführt von Lord Glentworth, besuchte den Langtang Himal.
Während der Tour stiegen vier Mitglieder weiter hoch, nahe ans Endes des Langtang Gletschers und von da aus zu einem Pass am Grenzkamm auf 5860 m nördlich des Passes, den Hagen damals erreichte. Von hier aus konnten sie die SW-Wand des Shisha Pangma sehen.
1963
Eine chinesische Gruppe erforschte auf der nördlichen Seite des Berges Umgebung, Wetter und Topographie des Gebietes. Sie erreichten eine Höhe von 7160 m auf der Nordseite.
1964
ERSTE BESTEIGUNG: eine chinesische Expedition mit 195 Mitgliedern unter der Führung von Hsu Ching (stellvertretender Bergführer der Chomolungma Expedition 1960), darunter vielen Wissenschaftlern, beansprucht, den Gipfel erreicht zu haben. Das Basecamp wurde am 18. März auf 5000 m errichtet, das letzte Camp VI auf 7730 m. Am 2. Mai brachen 10 Mitglieder (darunter der Bergführer) zu den letzten 282 m auf (die Chinesen gehen von einer Gipfelhöhe von 8012 m aus). Der Aufstieg dauerte fast 4 ½ Stunden. Leider sind die Aufzeichnungen der verfolgten Route nur vage und die Fotografien ohne Erkennungswert.
1973
K. Yamada (Jap.) fliegt an Bord einer Pilatus Turbo Porter (mit dem Pilot A. Moreaux) am 31. Okt. vom Rolwaling zum Langtang Himal. Während des Flugs machte er gute Luftaufnahmen von Süd-Westen.
1980
ERSTE WESTLICHE BESTEIGUNG: Am 7. Mai um 14.15 Uhr nach nur 5 ¼ Std Aufstiegszeit für die letzten 700 Höhenmeter erreichen Michl Dacher, Fritz Zintl, Günter Sturm und Dr. Wolfgang Schaffert als erste Bergsteiger aus dem Westen den Gipfel des Shisha Pangma. Eine Woche später, am 12. Mai, erreichen auch Sigi Hupfauer und Manfred Sturm den Gipfel.