Nach der Ankunft in Sama (ca. 3650 m) werden wir uns zunächst zwei bis drei Tage Zeit lassen uns zu akklimatisieren, Sama mit seiner Gompa und die umliegende Gegend kennenzulernen, aber vor allem auch sich Zeit zu nehmen um den Körper sich an die Höhe anpassen zu lassen. Danach wird zum Basecamp auf ca. 4850 m) aufgestiegen.
Nach zwei bis drei weiteren Akklimatisations-tagen und dem Einrichten des Basislagers müssen 3 weitere Hochlager in den nun folgenden vier Wochen eingerichtet werden. In ständigem Auf-und-Ab mit dazwischen liegenden Ruhetagen im Basislager werden die Lasten nach oben gebracht, an steileren Passagen Fixseile angebracht und auf 5600 m und 6600 m zwei Hochlager aufgebaut. Die einzigen Probleme zwischen dem Basislager und Lager II sind Gletscherspalten, kurze Steilauschwünge an Seracs und die schwierige Orientierung bei schlechtem Wetter. Deshalb werden in den Spaltenpassagen und den Steilstellen Fixseile angebracht und Bambusstangen mit Markierungsfähnchen auf dem ganzen Weg gesteckt. Somit ist ein sicheres Begehen des Gletschers auch bei schlechtem Wetter möglich. Die Route zwischen Lager I und II führt durch einen Eisbruch. Immer wieder schlängelt sich der Weg steil an Eistürmen vorbei, ein Teil dieses Routenabschnitts wird mit Fixseilen abgesichert. Gletscherspalten und bis zu 60° steile, kurze Eisaufschwünge machen dies erforderlich und den Auf- und Abstieg sicherer. Umgeben von Eiswänden geht es mal links und rechts entlang wie durch einen Irrgarten. Auf einer Plattform unterhalb einer großen Spalte wird Lager II eingerichtet auf 6600 m. Der Weg nach Lager III (7450 m) führt zunächst unschwierig leicht ansteigend über teilweise steile Schneefelder nach oben. Erst beim endgültigen Aufstieg Richtung Gipfel wird im Alpinstil eine 300 m hohe und ca. 45° steile Flanke mit bis zu 70° steilen Einzelstellen mit Fixseilen versichert und das dritte Hochlager am Beginn des Gipfelplateaus in einer windgeschützten Mulde eingerichtet. Der Gipfelaufstieg führt zunächst recht problemlos über weite, wenig steile Schnee- und Firnhänge zum vermeintlich höchsten Punkt.
Schon bei der Erstbesteigung am 09. Mai 1956 - damals von Lager VI auf 7800 m kommend - hatten Sherpa Gyaltsen Norbu und Toshio Imanishi feststellen müssen, dass der Gipfel damals nicht schneebedeckt war, sondern ein erhöhter Punkt aus Geröll war, der noch ein kurzes Stück entfernt liegt. Nachdem sie erst um 8 Uhr vom letzten Lager gestartet waren erreichten sie den höchsten Schneepunkt nach 4 Stunden Aufstieg. Nach einer Pause stiegen sie weiter und erreichten um 12:30 den wirklichen Gipfel.
Im Jahr 2002 war der Übergang zum um wenige Meter höheren Hauptgipfel ein schmaler Firngrat, der für ca. 20 Meter nochmals die volle Konzentration erforderte.
Die Aussicht - hoffentlich bei schönstem Wetter - reicht vom Dhaulagiri und Annapurna-Massiv im Westen bis zu den 8000ern Shisha Pangma, Cho Oyu u. Mt. Everest im Osten.