1950 - 1955
Nach ersten optischen Erkundungen durch Briten suchen nacheinander vier japanische Expeditionen nach
Aufstiegsmöglichkeiten zum Gipfel des Manaslu von der Nordseite aus sowie über denn Ostgrat.
1956
Japaner sind es auch, die unter Führung von Y. Maki - früherer Präsident des japanischen Alpenvereins
und Mit-Erstbesteiger des Mittellegi-Grates am Eiger - mit der Unterstützung von 20 Sherpas den
Manaslu erstmals über die Nordostflanke, den späteren Normalweg, besteigen. Am 9. Mai erreichen T.
Imanishi und Sherpa Gyaltsen Norbu den Gipfel, am 11. Mai K. Kato und M. Higeta.
1971
Der japanischen Expedition der "Tokyo Metropolitan Mountaineering Federation" unter Leitung von A. Takahashi
gelingt im Frühjahr die zweite Besteigung über die Nordwestwand, eine neue, schwierige Route.
1972
Die Tiroler Expedition unter Leitung von W. Nairz hat sich die Durchsteigung der Südwand zum Ziel
gesetzt. Am 25. April gelangt dabei R. Messner auf den Gipfel des Manaslu (3.Besteigung).
F. Jäger und A. Schlick sterben in Schneesturm. - Etwa zur gleichen Zeit führt der Koreaner K.
Jung-Sup einen erfolglosen Versuch am Normalweg durch. Er kommt auf etwa 6950 m. Vier Koreaner,
ein Japaner und zehn Sherpas werden von Lawinen verschüttet.
1973
Die vierte Besteigung gelingt einer deutschen Expedition unter Gerhhard Schmatz. Über den Normalweg
erreichen er sowie Sigi Hupfauer und Sherpa Urkien Tshering den Gipfel.
1974
Eine japanische Frauenexpedition operiert über zwei Routen. Sie scheitert am Ostgrat bei 6000 m.
Naoko Nakaseko, Masako Uchida, Mieko Mori und Sherpa Janbu dagegen erreichen über den Normalweg den
Gipfel (= erste Bsteigung eines Achttausenders durch eine reine Frauenmannschaft). Unglücklicherweise
starb Teiko Susuki während des zweiten Gipfelversuchs.
1975
Spaniern unter J. Garcia Orts gelingt die sechste Besteigung des Manaslu auf dem Normalweg. Sie finden
die Leichen von A. Schlick und F. Jäger auf dem Gipfelplateau.
1976
Im Herbst glückt einer persisch-japanischen Gruppe unter Brig. Gen. M. Khakbiz ebenfalls auf dem
Normalweg der Gipfelgang.
1980
In der Vormonsunzeit können Südkoreaner unter Li In-Jung am Normalweg die achte Besteigung für sich verbuchen.
1981
Von großem Erfolg ist die von "Sport-Eiselin", Zürich , organisierte Trekking-Expedition gekrönt:
13 Sahibs (Deutsche, Österreicher und Schweizer) unter Leitung von H. v. Kaenel erreichen über den
Normalweg den Gipfel. Beim Abstieg gelingt J. Millinger und P. Wörgötter eine Skiabfahrt aus 8125 m
Höhe.
Im Herbst des gleichen Jahres eröffnen Franzosen unter Führung von P. Beghin eine Variante in der
Westwand, die in ihrer zweiten Hälfte in die Messner-Route mündet .
Wenig später gelingt einer japanischen Gruppe unter Y. Kato auf dem Normalweg eine Besteigung.
1983
Beim Versuch einer Erstbegehung des Südgrats durch eine jugoslawische Expedition kommen zwei Teilnehmer
in einer Lawine um. - Einem Koreaner glückt im Herbst über den Normalweg im Alleingang eine
Gipfelbesteigung. - Eine deutsche Gruppe, geführt von Günther Härter, die den höchsten Punkt über
die Südwand erreicht, wobei die Route der Tiroler von 1972 erstmals vollständig wiederholt wird,
operiert an der Südseite.
1983/1984
Eine polnische Expedition unter Leitung von L. Korniszewski führt die erste Winterbesteigung des Manaslu
über die Tiroler Route aus (Gipfel am 12. Januar 1984 durch Maciej Berbeka und Ryszard Gajewski).
1984
Im Frühling erreichen Jugoslawen unter A. Kunaver über die Südwand den Gipfel. - Im Herbst des
gleichen Jahres steigen Polen über den Südgrat und die Südostwand zum Gipfel auf.
1985
Im Dezember erfolgt die zweite Winterbegehung durch ein japanisches Team
1986
Eine polnisch-mexikanische Expedition unter J. Kukuczka eröffnet im Herbst
eine neue Route am Manaslu: Aufstieg über den Ostgrat, Abstieg durch die Nordostwand.
1991
Drei Mitglieder einer ukrainischen Epedition erreichen im Alpinstil über die Südwand den Gipfel.
Mit dem Abstieg über den Normalweg gelang die erste komplette Überschreitung des Manaslu.
1996
Am 12. Mai 1996 erreicht der Mexikaner Carlos Carsolio den Gipfel und wird damit zum vierten und
jünsten Bergsteiger (33 Jahre) der alle 14 Achttausender bestiegen hat.
2001
Im Nachmonsun erreicht eine japanische Expedition den Gipfel des Manaslu über den Normalweg.
3 Sherpas und 3 Teilnehmer stehen am 9. Oktober auf dem höchsten Punkt (Hidetoshi Kurahashi ,
Akira Saito, Yumiko Okubo, Rahar Bahadur Tamang, Phinjo Palten und Namgual Sherpa). Ein zweites
Team steigt am 10. Oktober nach Lager IV (7450 m). Da am 11. Oktober starker Wind das Weiterkommen
unmöglich macht, warten die Bergsteiger (leider) im Lager. Da sich der Wind am 12. Oktober noch
nicht gelegt hat, begannen Sie nach anfänglichen Aufstiegsversuchen den Abstieg. Ein Teilnehmer
(Isao Kuribara) war - unbemerkt von den anderen - wahrscheinlich durch den zu langen Aufenthalt
in grosser Höhe inzwischen höhenkrank geworden und die Absteigenden mussten auf ca. 7000m
biwakieren. Am 13. Oktober stirbt der Höhenkranke auf einer Höhe von 6600 m.
2002
Im Vormonsun 2002 gelingt der ersten AMICAL alpin Expedition die Besteigung des Manaslu. Unter der
Leitung von Ralf Dujmovits und Sep von Rotz erreichen zunächst !!alle!! Teilnehmer gemeinsam das
letzte Lager (7450 m). Während des Gipfelaufstiegs dreht Ralf Dujmovits wegen einer höhenkranken
Teilnehmerin um, Sepp von Rotz erreicht mit 8 Teilnehmern und zwei Sherpas den Gipfel.