Energiesektor
Nepal verfügt weder über Erdöl-, Erdgas- und Kohlelagerstätten noch über nennenswerte Vorkommen anderer wichtiger Rohstoffe. Auf den Energiesektor richten
sich aber wegen des auf bis zu 83.000 MW geschätzten Wasserkraft-Potenzials große Hoffnungen. Von diesem gewaltigen Potenzial werden heute erst 367,1 MW
(Vorjahr: 323,2 MW) - also 0,5% - zur Stromerzeugung genutzt. Kürzlich sind die Kraftwerke am oberen Bhote Koshi (36 MW; mit Beteiligung deutscher Banken
und der DEG gebaut) und am Modi Khola (14 MW) ans Netz gegangen. Im nächsten Haushaltsjahr soll das größte nepalesische Kraftwerk Kaligandaki A (144 MW)
fertiggestellt werden; mit der Errichtung des Kraftwerks am mittleren Marsyangdi (70 MW; mit deutscher Hilfe) ist begonnen worden. Nach schlechten Erfahrungen
mit Großprojekten geht die Tendenz inzwischen zu umweltfreundlicheren Klein- und Kleinstkraftwerken. Langfristig hofft man, Strom im großen Maßstab vor allem
nach Indien exportieren zu können. Vorerst muss jedoch die Stromversorgung im eigenen Lande gesichert werden. Erst 2001 erreichte die Stromversorgung auch
den letzten der 75 Distrikte. Nur 16% der Bevölkerung (750.000 Haushalte; Vorjahr: 670.000 Haushalte) sind mit Strom versorgt; allerdings rechnet man mit
einer etwa ebenso großen Dunkelziffer illegaler Abnehmer. Holz deckt als Energiequelle immer noch 74% des Energiebedarfs ab; dies schafft eine umweltpolitisch
sehr problematische Abhängigkeit.
Außenhandel
Die Handelsbilanz ist seit der Aussenhandelsliberalisierung von 1991 defizitär. Der Gesamtwert des Exports betrug 2000/01 NPR 57,2 Mrd. (Vorjahr: 49,8 Mrd.);
der Import belief sich auf NPR 113,4 Mrd. (Vorjahr: 108,5 Mrd.). Das Außenhandelsvolumen ist damit um 7,8% (Vorjahr: +28,5%) auf NPR 170,6 Mrd. (Vorjahr:
158,3 Mrd.) gestiegen.
Der Anteil Indiens am nepalesischen Außenhandel (2000/01: 43,3%; Vorjahr: 38,5%) hat in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Nepal hat 2000/01 zwar
weniger deutlich als im Vorjahr, aber immer noch erheblich vom Wachstum des indischen Marktes profitiert. Hauptexportgüter sind Gemüseghee und
Paschmina-Produkte, während aus Indien vor allem Kraftfahrzeuge und Textilien eingeführt werden.
Nach Indien sind die USA und Deutschland Hauptabnehmer nepalesischer Produkte. Dabei werden in die USA hauptsächlich Konfektionsbekleidung, nach Deutschland
hauptsächlich Teppiche ausgeführt.
Tourismus
Für den Tourismus stehen die Aussichten wegen der anhaltenden innenpolitischen Spannungen und globaler Auswirkungen der Terroranschlägen auf die USA schlecht.
Rund die Hälfte der Besucher stammt aus Asien (vor allem Indien und Japan). Die zweitwichtigste Herkunftsregion ist mit einem Anteil von 36,4% Westeuropa
(darunter jährlich ca. 24.000 deutsche Besucher), gefolgt von Nordamerika (9,5%).
Das Everest-Gebiet zählt nach wie vor zu den gut besuchten Gebieten Nepals. Alleine der Blick vom Kloster Tengpoche in Richtung Mt. Everest und Lhotse-Südwand sind eine Reise wert.