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Stand Februar 2002

"Maoistische" Aufstandsbewegung
Die traditionelle Führungsrolle der beiden Hindu-Oberkasten und der Newar des Kathmandu-Tals ist auch in dem liberaleren Klima der neuen nepalesischen Demokratie weitgehend intakt geblieben. Dies ist einer der Ansatzpunkte für die radikal-kommunistische "maoistische" Aufstandsbewegung. Sie konnte sich seit Verkündung des "Volkskriegs" im Jahre 1996 von ihrem Kerngebiet im rückständigen, von der Zentralregierung vernachlässigten und abgelegenem Bergland im mittleren Westen aus stark ausbreiten. Inzwischen stellt sie eine ernsthafte Bedrohung für die noch wenig gefestigte, von Misswirtschaft und Korruption geplagte nepalesische Demokratie dar. Die Maoisten haben ihr Einflussgebiet mit Hilfe immer brutalerer Angriffe auf Polizeistationen, Schutzgelderpressungen, Plünderungen, Misshandlungen, Entführungen, Folterungen und Hinrichtung missliebiger Gegner sowie mittels gezielter Einschüchterung der Bevölkerung erfolgreich ausdehnen können. Nach offiziellen Angaben sind bei den Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften der Regierung seit 1996 etwa 1.800 Menschen gewaltsam ums Leben gekommen (andere Quellen sprechen von ca. 2.500 Toten), davon mindestens 800 Aufständische.

Der Versuch von Premierminister Deuba, den Konflikt im politischen Dialog mit den Maoisten zu lösen, schlug fehl. Die Maoisten brachen die ergebnislosen Verhandlungen mit der Regierung am 24.11.2001 ab, kündigten die Waffenruhe einseitig auf und führten gleichzeitig massive Angriffe auf Polizeiposten und erstmals auch auf Armeeeinrichtungen und Soldaten. Bei den darauf folgenden bewaffneten Auseinandersetzungen kamen erneut mehrere Hundert Menschen ums Leben. Bisheriger Höhepunkt der bewaffneten Kämpfe war der brutale und blutige Angriff vom 17. Februar 2002 auf Polizei- und Militärposten im Distrikt Accham im Westen des Landes (ca. 450 km westlich von Kathmandu), dem mehr als 150 Menschenleben zum Opfer fielen. Die Opfer waren überwiegend Polizisten und Soldaten.

Die gewaltsamen Auseinandersetzungen belasteten die Wirtschaft und behinderten die Entwicklung des Landes, das ohnehin zu den ärmsten der Welt zählt. Wachsende Unzufriedenheit der Bevölkerung konnte die Lage im Lande weiter destabilisieren. Glücklicherweise kam es am 29/01/2003 zu einem Waffenstillstandsabkommen zwischen Regierung und den "Maoisten".


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Alle Bilder © AMICAL alpin - © Uli Steiner

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