Seit gestern vormittag (19/04/2004) befinden wir uns hier im nordseitigen, vorgeschobenen Basislager (5600 m) des Shisha Pangma. Wir - das sind
zunächst eine kleine, vierköpfige Mannschaft bestehend aus Hirotaka Takeuchi, Robert Bösch, Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits
Shisha Pangma vom Nord-Basislager
Robert Bösch
Hirotaka Takeuchi
Mit uns unterwegs zum Basislager waren 12 Schweizer Bergführer, drei Österreichische Spitzenbergsteiger und unsere 14-köpfige AMICAL alpin Mannschaft
mit den Bergführerkollegen Martin Göggelmann und Richard Brill. Das Ziel von uns vieren ist zunächst eine perfekte Akklimatisation. Dafür haben wir uns
den Südwest-Grat des 7292 m hohen Xifeng Peaks ausgesucht. Danach hoffen wir - nach Rückkehr über die Anreiseroute nach Nyalam und dem Aufstieg ins
Sisha Pangma Süd-Basislager über eine der steilen Routen der Shisha Pangma Südwand im Alpinstil aufsteigen zu können.
Nun aber der Reihe nach:
Am 12. April flogen wir wegen eines mehrtägigen Streiks der Maoisten auf dem Arniko-Highway per Helikopter zur Nepalisch-Tibetischen Grenze. Nach einer
Stunde Fußmarsch war der Grenzort Kodari erreicht. Problemlos konnten wir die Grenze passieren, noch nach Zangmu (2300 m) hinauffahren und eine erste Nacht
in Tibet verbringen. Am nächsten Tag erreichten wir nach dreistündiger Fahrt die Ortschaft Nyalam (3700 m), wo wir uns für drei Nächte im einfachen Snowland
Hotel aufhielten. Während der zwei folgenden Tage unternahmen wir von dort aus Akklimatisationstouren auf nahegelegene knapp 5000 m hohe Gipfel.
Gerlinde Kaltenbrunner während der Akklimatisation in Nyalam
Tibetisches Dorf bei Nyalam
Vor dem Abflug zur Grenze nach Kodari
Von Nyalam aus ging es weiter ins sogenannte Fahrerbasislager auf 5000 m. Wieder waren zwei Akklimatisationsnächte angesagt. Gerlinde versuchte ihre aus Kathmandu
mitgebrachte Erkältung auszukurieren, Roebi fand jede Menge fotografische Motive bei den tibetischen Yaktreibern. Hiro hätte die Akklimatisationstage eigentlich
kaum gebraucht - er war schon wieder zu Fuß auf Erkundungstour. Ralf war einfach nur zufrieden, dass organisatorisch bisher alles reibungslos geklappt hatte.
Der Aufstieg ins vorgeschobene Basislager (5600 m) verlief nicht ganz ohne Zwischenfälle. Einige der Yaks, die das Gepäck transportierten, rasten plötzlich los und
warfen wild um sich schlagend ihre Traglasten ab. Darunter ca. 800 rohe Eier, von denen nur ca. 100 überleben konnten.
Aufsammeln der nicht zerbrochenen Eier
Tibetische Yaktreiberin - auf Yakmist wird gekocht
Begrüßungstorte im Basislager
Die Nacht im Zwischenlager auf 5400 m verlief teilweise nicht ganz kopfschmerzfrei. Gestern (19/04/2004) wurden wir nach zwei letzten Stunden Anmarsch ins vorgeschobene
Basislager vom Koch einer bereits anwesenden 5-köpfigen Expeditionsgruppe mit Orangentee begrüßt. Momentan haben wir traumhaftes Wetter und hoffen natürlich, das es uns
auch die nächsten Tage begleiten wird.
In den kommenden 10 - 12 Tagen versuchen wir vier den Xifeng Peak 7292 m zu besteigen. Zurück im Basislager werden wir uns wieder mit einem weiteren Newsletter bei Euch
melden. Danach geht es zur Shisha Pangma Südwand.
Einen herzlichen Gruß von Gerlinde und Ralf mit Roebi und Hiro.
links der Shisha Pangma - rechts unser Akklimatisationsziel der Xifeng Peak