Nach der Ankunft im Basislager (ca. 3700 m) werden wir uns zunächst ein bis zwei Tage Zeit lassen
das Lager einzurichten und die Ausrüstung zu organisieren, aber vor allem auch um den Körper sich
an die Höhe anpassen zu lassen. Danach wird zum ersten Mal zum ABC-Lager (Advanced Basecamp) auf
ca. 4750 m) aufgestiegen.
Evtl. wird es möglich sein, das Basislager hier einzurichten (Eine Gruppe Ostdeutscher im Vormonsun
1999 und die Japaner im Herbst 2001 hatten das Basislager hier an einem angeblich sicheren Platz).
Hierzu wird sich nach der Ankunft der Gruppe in Sama Gompa der Expeditionsleiter von der Sicherheit
dieses höher gelegenen Platzes jedoch erst versichern.
4 weitere Hochlager müssen in den nun folgenden dreieinhalb Wochen eingerichtet werden. In ständigem
Auf-und-Ab mit dazwischen liegenden Ruhetagen im Basislager werden die Lasten nach oben gebracht, an
steileren Passagen Fixseile angebracht und auf 5400, 6200 m und 6900 m drei weitere Hochlager
aufgebaut.
Die einzigen Probleme zwischen dem ABC undLager I sind Gletscherspalten und die schwierige
Orientierung bei schlechtem Wetter. Deshalb werden in den Spaltenpas- sagen Fixseile angebracht und
Bambusstangen mit Markierungsfähnchen auf dem ganzem Weg gesteckt. Somit ist ein sicheres Begehen
des Gletschers auch bei schlechtem Wetter möglich.
Die Route zwischen Lager I und II führt durch
einen Eisbruch. Immer wieder schlängelt sich der Weg steil an Eistürmen vorbei, ein Teil dieses
Routenabschnitts wird mit Fixseilen abgesichert. Gletscherspalten und bis zu 60° steile, kurze
Eisaufschwünge machen dies erforderlich und den Auf-und Abstieg sicherer. Nach ca. 2½ -3 Stunden
erreicht man einen kleinen Kessel.Umgeben von Eiswänden geht es mal links und rechts entlang wie
durch einen Irrgarten.
Auf der dann folgenden Plattform befindet sich Lager 2 auf 6200m. Der Weg
nach Lager III (6800 m) führt unschwierig leicht ansteigend über teilweise steile Schneefelder nach
oben. Erst beim endgültigen Aufstieg Richtung Gipfel wird im Alpinstil eine 300 m hohe und ca.
45° steile Flanke mit Fixseilen versichert und das vierte Hochlager auf ca. 7450 m eingerichtet.
Der Gipfelaufstieg führt zunächst recht problemlos über weite, wenig steile Schnee- und Firnhänge
zum Gipfel.
Schon bei der Erstbesteigung am 09. Mai 1956 - damals von Lager VI auf 7800 m kommend - hatten Sherpa
Gyaltsen Norbu und Toshio Imanishi feststellen müssen, dass der Gipfel nicht schneebedeckt war,
sondern ein erhöhter Punkt aus Geröll ist, der noch ein kurzes Stück entfernt liegt.
Nachdem sie erst um 8 Uhr vom letzten Lager gestartet waren erreichten sie den höchsten Schneepunkt
nach 4 Stunden Aufstieg. Nach einer Pause stiegen sie weiter und erreichten um 12:30 den wirklichen
Gipfel.
Die Aussicht - hoffentlich bei schönstem Wetter - reicht vom Dhaulagiri und Annapurna- Massiv im
Westen bis zu den 8000ern Shisha Pangma, Cho Oyu und Mt. Everest weiter östlich.