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Manaslu Basecamp (4750m), Donnerstag, 18.04.2002

AMICAL alpin Manaslu Expedition im Basislager angekommen.

Träger und Trägerinnen aus Samagaon bringen das Gepäck die letzte Etappe von 3550m bis 4750m hinauf.
In einer windgeschützten Mulde unter der Nordost-Flanke des Manaslu entsteht für die nächsten 4 Wochen das Basislager.
Träger und Trägerinnen aus
Samagaon bringen das Gepäck
die letzte Etappe von 3550m
bis 4750m hinauf.
In einer windgeschützten Mulde
unter der Nordost-Flanke des
Manaslu entsteht für die nächsten
vier Wochen das Basislager.

Am 10. April war die Expeditionsmannschaft von München nach Kathmandu aufgebrochen. Ich selbst war schon zwei Tage vorausgereist, um die letzten Vorbereitungen in Kathmandu zu erledigen.

Da sich die seit sechs Jahren aktive maoistische Vereinigung gerade in den letzten Wochen und Monaten immer wieder Gefechte mit Polizei und Armee geliefert hatten, entschieden wir aus Sicherheitsgründen kurzfristig, den vorgesehenen Anmarsch durch die gefährdete Region des Buri Gandaki- und Nubri-Tals nördlich Gurkhas abzusagen und durch Helikopterflüge nach Samagaon (tibetisch: Rö) im oberen Nubri Tal zu ersetzen.

Nach eineinhalb Tagen in Kathmandu mit letzten Erledigungen und dem Expeditionsbriefing im Tourismus-Ministerium war es am 13. April morgens so weit: Mit drei 40-minütigen Helikopterflügen gelangten wir und das gesamte Gepäck nach Samagaon (3550 m) im oberen Nubri-Tal. Wegen der fehlenden Akklimatisation verbrachten wir hier zunächst vier Nächte. Wir unternahmen Akklimatisationsausflüge auf die Hügel der näheren Umgebung, machten Besuche im Dorf Samagaon und einer der Mönche des Klosters von Samagaon - Lama Gyamtso - lud uns zu einem buddhistischen Zeremoniell ein.

Ankunft oberhalb Samagaon: Mit drei MI 17 - Flügen wurde die Mannschaft und die gesamte Ausrüstung nach Samagaon geflogen.
Recht ruhig liessen wir es zunächst angehen. Nachmittags-Plausch bei Kaffee und Krafttraining.
Puja im Kloster von Samagaon.
Ankunft oberhalb Samagaon:
Mit drei MI 17 - Flügen wurde die
Mannschaft und die gesamte
Ausrüstung nach Samagaon geflogen.
Recht ruhig liessen wir es
zunächst angehen. Nachmittagsplausch
bei Kaffee und Krafttraining.
Puja im Kloster von Samagaon.

Am 15. April stiegen Sepp und ich gemeinsam mit unseren drei Hochträgern das erste Mal ins vorgesehene Basislager (4750 m) auf. Ab ca. 4350 m trafen wir eine geschlossene Schneedecke an und waren froh, im tiefen Schnee nicht alles selbst spuren zu müssen. Eine Norwegische Kleinexpedition befindet sich schon seit 14 Tagen am Berg und hat schon einiges an Vorarbeit geleistet. Der Basislagerplatz liegt windgeschützt in einer Moränenmulde auf 4750 m, genügend Platz auch für eine relativ große Gruppe wie wir es sind. Nachdem wir den Eindruck gewonnen hatten einen sicheren Platz für das Basislager ausgewählt zu haben und einer Einladung zum Tee bei den Norwegern gefolgt waren traten wir recht schnell wieder den Abstieg an.

Obwohl zunächst die Planung vorsah am 16. April alle gemeinsam ins Basislager aufzusteigen, wollte ich dem Großteil der Mannschaft noch einen Tag mehr zur besseren Akklimatisation in Samagaon geben. So stiegen nur Sepp, die Hochträger, Joaquin und ich gemeinsam mit 75 Hochträgern in Richtung Basislager auf.

Träger in Samagaon.
Steile Firnpassagen wechselten im oberen Teil des Anstiegs mit ausgesetzten Moränenpassagen ab.
Steile Firnpassagen wechselten im oberen Teil des Anstiegs mit ausgesetzten Moränenpassagen ab.
Träger in Samagaon. Steile Firnpassagen wechselten im oberen Teil des Anstiegs
mit ausgesetzten Moränenpassagen ab.

Den Nachmittag verbrachten wir mit dem Aufbau der Küche, eines Store-Zeltes und dem großen Mannschaftszelt. Harte Arbeit - aber bei herrlichstem Wetter und bester Laune eher angenehme Stunden.

Am nächsten Tag folgte dann der Rest der Mannschaft mit nochmals 45 Trägern. Nachdem diese ausbezahlt waren und sie den Abstieg angetreten hatten begann für uns der Rest des Aufbaus des Basislagers. Gut dass wir schnell vorankamen, - bereits in der ersten Nacht im Basislager schneite es 30 cm. So war es gut, dass schon alle Zelte ordentlich verankert waren.

Immer ein längeres, dafür lustiges Procedere ist die Bezahlung der Träger.
Am ersten Morgen im Basislager lagen bereits 30 cm Neuschnee.
Im grossen Mannschaftszelt beim ersten Frühstück.
Immer ein längeres, dafür
lustiges Procedere ist
die Bezahlung der Träger.
Am ersten Morgen im Basislager lagen bereits 30 cm Neuschnee. Im grossen Mannschaftszelt beim ersten Frühstück.

Nach dem Früstück kam die große Überraschung: Einer der Mönche aus Samagaon hatte um 3:00 Uhr frühmorgens den beschwerlichen Anstieg ins Basislager angetreten und traf bereits kurz nach 8:00 Uhr im Basilager ein um mit den Sherpas und uns die versprochene Puja (buddhistisches Zeremoniell) zum Beginn der Expedition zu feiern.

Das von uns mitgebrachte Essen und Trinken wurde geweiht und mit dem Segen des Lamas auf ein gutes Gelingen der Expedition angestossen. Der bergsteigerische Teil der Expedition konnte beginnen.

Puja im Basecamp.
Aus diesem "Gebetsbuch" verlass uns der Lama die buddhistische Messe.
Puja im Basecamp. Aus diesem "Gebetsbuch" verlass
uns der Lama die buddhistische Messe.

In den nächsten Tagen werden wir zunächst noch ein paar Ruhetage zur bessern Akklimatisation auf Basislagerhöhe einlegen un dann zum ersten Mal nach Lager I aufsteigen. Davon aber mehr im nächsten Newsletter.

Mit besten Grüßen vom Manaslu,

das gesamte Expeditionsteam und Ralf Dujmovits


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Alle Bilder © AMICAL alpin www.amical.de - © Christine Kopp

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