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10.05.2006
All-Tag im Basislager Teil II - Aufbruch morgen, Donnerstag
Seit einigen Tagen - genaugenommen seit Abschluss der zweiten
Akklimatisationstour - gipfelt die "Lunchtime" in die aus der Schweiz
eintrudelnde, sehr detaillierte Wetterprognose für die kommenden Tage.
Vordergründiges Augenmerk wird auf Windgeschwindigkeiten am
Kangchendzönga-Gipfel und auf jeweilige Niederschlagsmengen gelegt. Nachdem
der Laptop die Runde gemacht hat, und jeder die verschiedenen Diagramme und
Beschreibungen ausführlich studiert hat, werden mögliche Aufstiegs- und
Gipfelbesteigungstage besprochen. Sehr ruhig. Sehr kompetent. Sehr
zuversichtlich.
Aufbruch morgen früh
Ein zusätzlicher Rückfrageanruf beim langjährigen Wettervertrauten Charly
Gabl von der Innsbrucker Wetterstation trägt zur Entscheidungsfindung bei:
Morgen, Donnerstag, werden Gerlinde, Ralf, Hiro, Veikka, Andrew und Joao
aufbrechen, um am kommenden Sonntag bei gleichbleibender Wetterprognose den
Gipfel des Kangchendzönga von Camp III aus zu versuchen. Rundherum werden
Rucksäcke gepackt. Aufgeregte Freude beherrscht die Gespräche. Großes
Aufatmen im Basislager. Das lange Warten ist vorüber. Der ersehnte Tag ist
in greifbare Nähe gerückt
Gutes Graupeln
Der Nachmittag versorgt das Kangchendzönga-Gebiet mittlerweile fast
verlässlich mit leichtem Niederschlag in Form von Graupeln. Der Himmel
verdüstert sich, die heißen Temperaturen sinken. Man macht es sich im Zelt
gemütlich. Bei einem guten Buch, guten Gedanken, einem guten Nickerchen oder
guter Musik, an der manche auch die Zeltnachbarn teilhaben lassen.
Das Gemeinschaftszelt wird nicht selten in ein Büro umgewandelt, in dem
geschossene Bilder und Filme betrachtet werden und emsiges Tippen und
Diskutieren zu vernehmen ist und manches Mal auch Telefonate oder Interviews
mit der Außenwelt geführt werden.
Bergsteigen a la Wild West
Wenn sich um sieben Uhr die Nacht über die Gletscherwelt legt und Daba ein
lautes "Soup ready!!" ruft, finden sich alle wieder ein zum "international
dinner". Die Teller werden in gemeinsamer Akkord-Arbeit befüllt, die
Gerichte von Sitaram kollektiv gelobt. Und über vielfältigen Köstlichkeiten
und dem einen oder anderen Schnäpschen werden unerhörte
Bergsteigergeschichten ausgetauscht - nicht ganz wie im Wilden Westen
vielleicht, aber wahrscheinlich ganz ähnlich.