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07.05.2006 - Kurzfilm Aufstieg nach Lager II auf 7200m - 0:37 min - 1,4 MByte

All-Tag im Basislager

Um halb sechs Uhr morgens ist die Welt bereits taghell. Um sechs Uhr bescheint die Sonne die ersten Gipfel, die den Yalung-Gletscher umgeben. Wer um diese Uhrzeit unter den Wachenden weilt, bleibt noch lange mit dem Schlafsack zusammengerottet liegen und achtet darauf, dass nur minimal viel nackte Haut mit Luft in Berührung kommt. Glücklich sind jene, die sich von den ersten Sonnenstrahlen wenige Minuten vor oder nach sieben Uhr - je nach Lage des Zeltes - wach küssen lassen. Was bis zum Aufstehen um acht Uhr stattfindet bleibt das Geheimnis jedes einzelnen Separees und der darin befindlichen Personen. Mein Morgenritual - so viel sei verraten - besteht aus Meditations- und Atemübungen, um mich fit für den Tag zu machen, und einem ausgiebigen Hygienezeremonial.

Wach- und Weckgetränke
Um halb acht Uhr nähern sich die heißersehnten Schritte von Dabarita Sherpa, die sich anfangs zielgerade auf das Zelt von Gerlinde und Ralf zu bewegen. "Good morning, didi! Good morning, dai!" (didi für Schwester, dai für Bruder) klingt dann über das Zeltdorf. Erfreute Reißverschlüsse, "how did you sleep?", und dann beglückt Daba mit dem molligen, würzenden, wärmenden Morning Tea die Runde in der immer selben Reihenfolge. Um acht oder nach acht - mit fortschreitendem Aufenthalt hier scheint die Zeit des tatsächlichen Aufstehens immer später zu werden - trifft man sich unter vielstimmigem "good morning" im Gemeinschaftszelt zum Frühstück. Kaffee wird in diversen Variationen aufgetischt - löslich, als italienischer Espresso und zwei weitere Kannen "Presskaffee". Dazu meist ein Gericht, in dem Eier die vorherrschende Zutaten darstellen - und denen mein Gaumen oder Magen leider bereits abgeschworen hat.

Frühstück im Freien  - © N.Steinlechner
Frühstück im Freien
© N.Steinlechner

Abwechslungsreiches Schaffen
Der Vormittag wird in großer Genüsslichkeit verbracht. Es formieren sich Grüppchen, die etwas zu beplaudern haben - Geschichten vergangener Expeditionen sind - verblüffenderweise? - ein äußerst beliebtes Thema. Reparaturen an den einzelnen "Bauwerken" werden vorgenommen - hier ein Seil nachgespannt, da ein Loch im Boden mit dem immer spärlicher werdenden Schnee wieder aufgefüllt und plattgepresst. Schlafsäcke werden großzügig den feuchtigkeitssaugenden Sonnenstrahlen anvertraut. Die Zacken der Steigeisen werden scharf wie Klingen gefeilt und geschliffen - eine von Hiros Lieblingsbeschäftigungen. Einzelne Wäschestücke werden gewaschen und in der Sonne zum Trocknen aufgelegt - erfahrungsgemäß friert die Wäsche wenn man sie hängt und trocknet, wenn man sie legt. An die heiß beschienenen Sonnenkollektoren werden diverse technische Geräte angeschlossen - Laptops, Rasierer, Akkus ...

Andrew beim Einebnen seines Zeltplatzes  - © N.Steinlechner
Nathalie beim Wäschewaschen  - © N.Steinlechner
Hiro beim Lesen und gleichzeitigem Muskeltraining  - © N.Steinlechner
Andrew beim Einebnen
seines Zeltplatzes
© N.Steinlechner
Nathalie beim Wäschewaschen
© N.Steinlechner
Hiro beim Lesen und
gleichzeitigem Muskeltraining
© N.Steinlechner

Aus dem Küchenzelt, wo sich unsere nepalesischen Freunde zum Waschen, Plaudern und Kochen zusammenfinden, klingt währenddessen viel herzhaftes Gelächter, fröhliche Stimmen und klangvolle ein- bis mehrstimmige, nepalesische Weisen, die von Geschirrklappern und Pfeifen untermalt werden.

Die tägliche Herausforderung
Der eine oder die andere fühlt den unwiderruflichen Drang, die vormittägliche Expedition zum roten Toiletten-Zelt anzutreten, das sich etwa fünfzehn steile und qualvolle Höhenmeter unterhalb des Hauptcamps in einer Nische befindet. Die Herausforderung des An- und Abstiegs steigt mit der Stärke der Sonneneinstrahlung. Der anfangs verschneite Steig, auf dem man immer wieder in knietiefe Löcher brach, ist nun von steilen Steinstufen und Balanceakten durchzogen. Die Auswahl und Lokalisierung des Toilettenzelts selbst ist genial und scheint auf langjähriger Erfahrung zu beruhen. Wer den Ausflug glimpflich hinter sich gebracht hat landet keuchend und nach Luft ringend wieder an der Zeltplattform.

Klozelt in den ersten verschneiten Tagen  - © N.Steinlechner
Klozelt in den ersten
verschneiten Tagen
© N.Steinlechner

Essenssog
Einige Zeit vor der "Lunchtime" verkriechen sich die Campinsassen meist wieder in ihren Bau und kommen erst wieder zum Vorschein, wenn ein lautes "Lunchtime!" wie ein Sog über die Plattform hallt und das nächste, wonnevolle Vorhaben ankündigt.

... Fortsetzung folgt ...

Nathalie Steinlechner aus dem Kantsch-Basislager


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Alle Bilder © AMICAL alpin www.amical.de

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