Die ExpeditionNepal News

aktuelle News          ältere News          Kurzfilme (wmv)         

zurück zur Übersicht ältere News


Aktuelle Neuigkeiten zur Expedition finden Sie auch bei www.expedblog.com

01.05.2006

Dem Gipfel wieder näher

"7.240 Meter und es schneit ziemlich", funkt Gerlinde heute Nachmittag aus dem Lager II ins Basislager. "Wir sind müde vom steilen Aufstieg, aber im Großen und Ganzen geht es uns sehr gut und jetzt wird fleißig Eis zu Schmelzwasser gekocht. Bis vor kurzem hatten wir einen genialen Ausblick bis zum Makalu!"

Das untere Lager II vor der Südostwand des Yalungkang © R.Dujmovits
Kochen im engen Hochlagerzelt &C R.Dujmovits
Enge im superleichten Gore-Zelt in Lager II © V.Gustafsson
Das untere Lager II vor der
Südostwand des Yalungkang
© R.Dujmovits
Kochen im engen
Hochlagerzelt
&C R.Dujmovits
Enge im superleichten
Gore-Zelt in Lager II
© V.Gustafsson

Spuren bis ins untere Lager II
Samstag früh in den eisigen Stunden vor Sonnenaufgang brach das Expeditionsteam voller aufgeladener Energiereserven zur zweiten Akklimatisationstour auf. Nach einer Nacht in Lager I setzten sie am Sonntag um 7:15 Uhr früh die Aufstiegsroute ins untere Lager II fort. Wie bereits beim ersten Versuch schluckte der Gletscherkessel der ersten Etappe sie mit aufgestauter Hitze. Obwohl ein sehr starker Wind die zuvor gelegten Spuren über Nacht verwischt und verblasen hatte und jeder Schritt tief im Schnee versank, kamen sie gut voran. Ab dem kleinen, bei der ersten Akklimatisationstour angelegten Depot folgte ein steiler Aufstieg, der nach Einschätzung von Ralf und Gerlinde nach starkem Schneefall sehr lawinengefährlich sein kann. Hier spurte das Team abwechselnd durch bis zu hüfttiefen Schnee. Einen Teil der Spurarbeit übernahm schließlich die spanische Expedition, die sich die gleiche Tagesetappe zum Ziel gesetzt hatte.

Hiro beim Spuren in Richtung Lager II © V.Gustafsson
Im Aufstieg zum unteren Lager II © V.Gustafsson
Gerlinde auf ca. 7000m - im Hintergrund der Jannu © V.Gustafsson
Hiro beim Spuren
in Richtung Lager II
© V.Gustafsson
Im Aufstieg zum unteren
Lager II
© V.Gustafsson
Gerlinde auf ca. 7000m - im
Hintergrund der Jannu
© V.Gustafsson

Ein enormer Sturm erfasste die fünfköpfige Gruppe entlang des 400 Höhenmeter steilen Aufstiegs, der unter anderem mit Blankeispassagen durchsetzt war und an dessen Ende sie das untere Lager II unterhalb eines Gletscherbruchs in ca. 6.750 Meter Höhe erwartete.

Eisige Unheimlichkeiten
Die Nacht im unteren Lager II, in dem sich auch die restlichen Kangchendzönga-2006-Expeditionen eingefunden hatten, verlief vorerst ruhig, bis ein markerschütterndes Krachen Aufregung und Licht in die verstreuten Zelte brachte. "Es hat sich so angehört, als wäre das Eis direkt unter den Zelten gerissen und als würde uns diese Spalte jeden Moment verschlucken," schildert Gerlinde die unheimliche nächtliche Begebenheit. Irgendwo in der Nähe musste unterirdisch etwas zusammengebrochen sein und das Eis hatte nachgegeben. Erstaunlicherweise verfiel das Camp anschließend wieder in einen ruhigen Höhenschlaf.

Teilweise senkrechte Passagen ins Lager II
Morgens froh das spaltenreiche Lager wieder zu verlassen begann der heutige Tag mit einem 80-85 Grad steilen Aufstieg, in dem die Sherpas der südamerikanischen und Schweizer Expeditionen bereits Fixseile verlegt hatten. Die heutige Route hatte mehrere beinahe senkrechte Aufschwünge aufzuweisen, in denen teilweise in blauem Eis geklettert werden musste. Die gesamte Tagesetappe wechselten sich Tiefschneepassagen mit Blankeiskletterei ab.

Beim Erreichen des hohen Lager II auf einem kleinen Plateau © V.Gustafsson
Aussicht auf die letzten 1000 Hm des Gipfelaufstiegs
Beim Erreichen des hohen
Lager II auf einem
kleinen Plateau
© V.Gustafsson
Aussicht auf die letzten
1000 Hm des Gipfelaufstiegs

Die höchsten Nächte
In Lager II auf 7.240 Meter Höhe wurden die Zelte im hereingebrochenen Schneefall für die zwei höchstgelegenen Akklimatisationsnächte in dünner, eisiger Luft aufgebaut. Morgen erkunden Gerlinde, Ralf, Hiro, Veikka und Andrew die in dieser Saison noch unangetastete Aufstiegsroute Richtung Lager III und wollen einen Teil der Route mit Fähnchen ausflaggen. Am Mittwoch beginnt der Abstieg ins Basecamp auf ein weiteres Kräftetanken. "Auch wenn der Tag sehr anstrengend war geht es uns allen sehr gut. Das Team versteht sich untereinander ausgezeichnet," kracht es noch aus dem Funkgerät, bevor wir uns bis zum nächsten Kontakt durch das hereingebrochene Graupelgestöber verabschieden.

Am Samstag Nachmittag konnten wir Joao Garcia aus Portugal, nachdem er seinen kranken Kletterpartner Toze nach Kathmandu begleitet hat, wieder im Basecamp begrüßen. Toze ist mittlerweile nach einer Blinddarmoperation am Weg der Besserung in Portugal gelandet. Joao ist heute ins Lager I zur Akklimatisation aufgebrochen.

Nathalie Steinlechner aus dem Kantsch-Basislager


Klicken Sie bitte die Bilder einfach an! In einem neuen Fenster sehen Sie das Bild in größerem Format.
Alle Bilder © AMICAL alpin www.amical.de

zurück zur Übersicht ältere News

Nach oben   Zum Seitenanfang