1892
Die Expedition von W.M. Conway blickte vom Gipfel des "Pioneer Peak" auf die Gipfel der Gasherbrum Gruppe, obwohl diese, wie auch die des Broad Peak und des K2, von Wolken verdeckt waren und der Blick von diesem Standort aus nicht sehr beeindruckend war. Der Berg ist auf Conways Karte als Pk. 26.360 (8034 m) verzeichnet.
1909
Die Expedition des Herzogs der Abruzzen hatte vom Sella Pass (6159 m) ebenfalls gute Sicht auf die nördliche Flanke des Gasherbrum I, II und III. Am 18. Juli hatten der Herzog mit Emil und Henri Brocherel und J. Petigax beim Versuch, den "Bride Peak" (Chogolisa,7654 m) zu besteigen, auf einer Höhe von etwa 7400 m ebenfalls eine gute Sicht. Abruzzi vermerkte, dass der Gasherbrum II anscheinend mit dem "Hidden Peak" durch einen hohen Bergrücken verbunden war und so eine ununterbrochene Kette vom "Hidden Peak" zum Broad Peak formt. Er vermutete, dass höchstwahrscheinlich kein Bergrücken zwischen dem Pk 22.139 (einem Nebengipfel unmittelbar nördlich des Gasherbrum V) und dem "Hidden Peak" lag und dass folglich ein breites Gletschertal zwischen den beiden liegen musste.
V. Sella machte einige ausgezeichnete Aufnahmen der Gasherbrum Gruppe.
1956
ERSTE BESTEIGUNG durch eine österreichische Expedition mit acht Mitgliedern (Führer F. Moravec). Sie verließen Skardu am 3.Mai und errichteten das Basislager am 25.Mai am Zusammen-
fluss des Süd-Gasherbrum-
Gletschers und des Abruzzi-Gletschers (5320m). Am 5. Juni startete sie, um die elf Kilometer lange Strecke an den Fuß des Gasherbrum II zu erkunden. Lager I wurde dort am 11. Juni eingerichtet. Trotz lang anhaltender Schlechtwetterperioden und der Zerstörung von Lager I durch eine Lawine (30. Juni, erheblicher Materialverlust) wurde die Expedition vorangetrieben. Die Gruppe folgte dem SW-Grat, auf dem Lager 2 (6700m, 3. Juli) und Lager 3 (7150m, 6. Juli) erstellt wurden. Der Plan war, keine weiteren Camps bis zum Gipfel einzurichten, sondern nur Ausrüstung für ein Biwak mitzuführen. S.Larch, F. Moravec und H. Willenpart führten ihren Anstieg fort und biwakierten tatsächlich auf einer Höhe von 7500m. Am nächsten Morgen, dem 7. Juli, querten die drei unter der Gipfelpyramide hindurch, überstiegen das Ende des Südost-Grats und stiegen über den Ost-Grat zum Gipfel.
Sie waren am 11. Juli zurück im Basislager.
1975
ZWEITE BESTEIGUNG durch eine französische Expedition mit 15 Mitgliedern (Führer
J.-P. Frésafond, weiterer Bergführer Marc Batard) ebenfalls über den Südost-Grat.
1983
Die Polen Kurtyka und Kukuczka eröffneten eine neue Route: dem Südost-Grat vom Gasherbrum La aus folgend. Auf dieser Route war auch die erste Besteigung des Gipfels Gasherbrum II S.O. (7772 m) notwendig, und am selben Tag, dem 1. Juli, erreichten sie auch den Hauptgipfel. Der Abstieg erfolgte auf der Originalroute, und somit war die erste Überschreitung des Berges gelungen.
1984
Die Südtiroler R. Messner und H. Kammerlander erreichten am 25. Juni den Gipfel im Alpin-Stil, und zogen weiter Richtung Gasherbum La auf dem Weg zum G-I, den sie am 28. Juni erreichten.
In den 80er und 90-er Jahren sind zahlreiche professionell geführte Expeditionen am Gasherbrum II sehr erfolgreich gewesen.
2000
Die erste erfolgreiche Expedition des neuen Jahrtausends ist die AMICAL alpin Gasherbrum II Expedition über die Normalroute. Langanhaltend schlechtes Wetter zwingt zu einer Verlängerung der Expedition. 9 Teilnehmer und drei Hochträger erreichen direkt von Lager II kommend während eines 2-tägigen Schönwetterfensters den Gipfel.