Die Kenntnisse über die Antarktis selbst sind im allgemeinen eher weniger ausgeprägt - auch die in
der Antarktis operierenden Wissenschaftler hatten nie ein großes Interesse an der Verbreitung von
zuviel Information über ihr riesiges Operationsfeld. Nun noch zu wissen, wo Queen Maud Land zu
finden wäre, dazu noch die Gebirgsgruppe der Drygalski Berge, eben dem Ort, wo diese Reißzähne zu
finden seien, dazu bedarf es schon des eingehenden Literaturstudiums.
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Norweger sind es, die die Entdeckung und Erforschung dieses Kontinents maßgeblich vorantrieben:
Roald Amundsen erreichte in seinem Wettlauf mit Robert Falcon Scott als erster den Südpol am 14.
Dezember 1911. Auf seinem Weg dorthin vom Ross Schelfeis kommend taufte er eine kleine Gebirgskette
nach Dronning (Königin) Maud, der Frau des damaligen Königs von Norwegen. Queen Maud Land selbst,
wie wir es heute kennen und das sich von der antarktischen Küste südlich von Südafrika bis zum
Südpol hinzieht, liegt genau auf der gegenüber liegenden Seite von Amundsens Route zum Pol. Obwohl
die Küste von Queen Maud Land zum ersten Mal durch den Schotten William Spiers Bruce betreten wurde,
war es der norwegische, im Walfang spezialisierte Schiffsbesitzer Lars Christensen, der mit seinen
insgesamt neun Expeditionen den Weg für die Beanspruchung Queen Maud Lands durch Norwegen ebnete.
Die Norwegischen Flugpioniere Riiser-Larsen und Lützow-Holm entdeckten 1929/30 die heute als
Kronprinz Olav's Küste und Prinzessin Ragnhild Küste bekannten Küstenstreifen. Ein anderer
norwegischer Flugpionier Wideroe machte mit seinem Fotograf Romnaes die ersten Flugaufnahmen
von Teilen Queen Maud Lands.
1938 wurde das deutsche Expeditionsschiff "Schwabenland" ausgerüstet mit den gleichen Zielen der
Norweger - nämlich die Walfangrechte vor der Küste Queen Maud Lands zu sichern. Im Verlauf des
wissenschaftlichen Teils dieser Expedition im Januar 1939 wurden die markanten Gipfel der Drygalski
Berge wie Ulvetanna (2931m) und Kinntanna (2724m) zum ersten Mal von den mitgeführten Dornier
Flugzeugen aus fotografiert. 11.600 Luftaufnahmen zeigten 350.000 km2 vermessenes Gebiet, das den
Namen Neuschwabenland erhielt.