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11.05.2009

4. Newsletter Int. Lhotse Expedition 2009

Eigentlich waren wir voller Hoffnung auf einen baldigen Gipfelversuch nach unserer Vorakklimatisation bis 7300 m in unser Basislager zurückgekehrt. Aber das Wetter macht uns bis dato einen heftigen Strich durch unsere Planung: zunächst waren die Winde im Gipfelbereich von Lhotse und Everest viel zu stark. Bei barbarischer Kälte von unter -30° Celsius blies der Jet mit ca. 100 km/h.

 Windfahnen am Hauptgipfel des Nuptse
 Der Gipfelaufbau des Lhotse mit der feinen Linie des Lhotse-Aufstiegs-Couloirs
 Blick vom Lager I des Pumori: Westschulter des Everest und der Nuptse verschwinden im schlechten Wetter  - © G.Kaltenbrunner
Windfahnen
am Hauptgipfel des Nuptse
Der Gipfelaufbau des Lhotse
mit der feinen Linie des
Lhotse-Aufstiegs-Couloirs
Blick vom Lager I des Pumori: Westschulter des Everest und der Nuptse verschwinden im schlechten Wetter
© G.Kaltenbrunner

Vor zwei Tagen flauten die Stürme ab und ein Tiefdruckgebiet in der Höhe brachte Neuschneefälle – zwar zunächst nicht sehr ergiebig aber gestreng dem Motto „Kleinvieh macht auch Mist“ wird es in der 1500 m hohen Lhotse-Flanke lawinengefährlich werden. Das heißt wir werden erst mal noch hier ausharren müssen, den täglichen Wetterberichten unseres Freundes und Meteorologen Dr. Karl Gabl aus Innsbruck entgegenhoffend, dass sich vielleicht doch in absehbarer Zeit etwas ändert. Unsere Geduld wird ziemlich auf die Probe gestellt.

 Nächtliche Windfahnen am Lhotse zwischen Everest-Westschulter und Nuptse  - © G.Kaltenbrunner
 Lawinenabgang von der Westschulter des Everest
 Gerlinde beim Reinigen der Solar-Paneelen
Nächtliche Windfahnen am Lhotse zwischen Everest-Westschulter und Nuptse © G.Kaltenbrunner Lawinenabgang von der Westschulter des Everest Gerlinde beim Reinigen der Solar-Paneelen

Einen traurigen Zwischenfall gab es letzte Woche im Eisbruch: ein großer Serac-Abbruch von der Westschulter des Everest donnerte in den Eisbruch hinein und riss einen Sherpa-Hochträger und zwei westliche Bergsteiger mit sich. Die beiden Bergsteiger kamen mit einem Spaltensturz und leichten Verletzungen davon, der Sherpa-Hochträger aus Thame im westlichen Everest-Gebiet ist seither vermisst. Seit Tagen wird immer wieder nach ihm gesucht. Leider bisher ohne Erfolg. Unser Mitgefühl gilt seiner Frau und seinen beiden Kindern.

Trotz des bescheidenen Wetters sind wir nicht untätig, lesen und schreiben viel, machen Besuche bei anderen Teams aus Kasachstan, der Schweiz, oder den USA. Besuchen auch mal die Everest-Bakery, die hier im Basislager Anlaufstelle für alle ankommenden Trekker ist oder haben auch einen Aufstieg nach Lager I des 7000ers Pumori gemacht. Nur inzwischen schneit es stark im Basislager und damit beschränken sich unsere Aktivitäten auf einen etwas engeren Radius.

 Gerlinde und Ralf beim Studieren des Wetterberichts  - © Hiro Takeuchi
 In der höchstgelegenen Bäckerei der Welt: Everest-Bakery
 Everest-Basislager vom Pumori gesehen  - © G.Kaltenbrunner
Gerlinde und Ralf beim Studieren des Wetterberichts © Hiro Takeuchi In der höchstgelegenen Bäckerei der Welt: Everest-Bakery Everest-Basislager vom Pumori gesehen © G.Kaltenbrunner

Drücken Sie uns die Daumen, dass das Wetter in den nächsten Tagen etwas besser wird. Für die Besteigung eines hohen 8000ers wie dem Lhotse ohne Zusatzsauerstoff braucht es doch ordentliche Verhältnisse mit maximal 30 – 40 km/h Wind. Noch sind wir zuversichtlich!

Für heute wieder die besten Grüße aus dem Everest-Lhotse Basislager,

Ralf Dujmovits mit Gerlinde Kaltenbrunner, David Göttler und Hirotaka Takeuchi


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Alle Bilder © AMICAL alpin

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